Mehr denn je brauchen Unternehmen Mitarbeitende, die ihre ganze Kreativität, Intuition und Inspiration einbringen, sich engagieren und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Mit New Work und agile Methoden soll das gelingen. Aber viele Organisationen merken, dass sich diese Methoden nicht so einfach umsetzen lassen und wenden sich schon wieder enttäuscht davon ab.
Unsere zentrale These ist deshalb: die Prinzipien von New Work, Agilität oder Arbeitswelt 4.0 können nur ihre Kraft entfalten, wenn die entsprechenden Organisationen das Prinzip Menschlichkeit in ihre eigene kulturelle Organisations-DNA integrieren.
In diesem Sinne besteht das Anliegen in unterschiedlichen Aspekten: Wir wollen Mut machen, sich auf den Weg der bewussten Organisationsentwicklung zu machen. Wir wollen zeigen, wie lohnend dieser Weg ist – für Mensch & Organisation.
Unser Ziel ist es, schon heute einen entsprechenden Beitrag zu der Wirtschaft der Zukunft zu leisten, die sich durch eine grössere Menschlichkeit auszeichnen wird. Seien Sie Trendsetter und gestalten Sie Organisationen, die auch für nachfolgende Generationen als fortschrittlich und zukunftsweisend gelten werden.
Die Form der Kulturentwicklung, die wir vorschlagen, gelingt nur, wenn die Führungsspitze bereit ist, sich ehrlich selbst zu hinterfragen. Deshalb wenden wir uns vor allem an Eigentümer:innen, Geschäftsführer:innen und andere Führungskräfte, die – im Sinne von First Movern – mit ihrer Organisation vorne mit dabei sein wollen, wenn die von uns vorausgesagte fünfte Revolution der Arbeitswelt Fahrt aufnimmt.
Darüber hinaus wenden wir uns an Organisationsentwickler:innen, die in ihrem Einflussbereich eine solche Kulturentwicklung vorantreiben oder begleiten wollen.
Das vorliegende Buch gibt Ihnen ganz konkrete Ansatzpunkte, um zu verstehen, wo Sie mit Ihrer Organisation in Sachen Werte & Menschlichkeit stehen und was Sie tun können, um bestimmte Bereiche zu entwickeln.
Warum dies kein nettes Add-On, sondern harte, wirtschaftliche Notwendigkeit ist, erfahren Sie in den nächsten Abschnitten.
Wir laden Sie ein, sich mit der Möglichkeit einer Kultur der Menschlichkeit zu befassen. Gründe, warum das für Sie von Vorteil ist, finden Sie hier.
Wir laden Sie ein, unser Buch zu lesen,
Um die Anforderungen der heutigen Zeit besser zu verstehen, wenden wir unseren Blick in die Vergangenheit auf die drei vorangegangenen Industrierevolutionen und arbeiten heraus, was dies für die heutige Zeit bedeutet. Dabei analysieren wir die Frage, welche Rolle Menschlichkeit in diesen politisch, wirtschaftlich und kulturell gänzlich unterschiedlichen Zeiträumen eingenommen hat. Wir lernen, wie Menschlichkeit mit Entwicklung der Zivilisation einen grösseren Stellenwert einnehmen konnte und welche Rolle sie jetzt hat.
Nach wie vor denken viele Organisationen und Führungskräfte, dass Leistung aus den Mitarbeitenden „herausgeholt“ werden muss. Das Miteinander, das „Dazwischen“ wird als nice-to-have oder Add-On gesehen.Doch nichts ist weiter von der heutigen Realität entfernt: Wenn Intuition & Kreativität die neuen Superkräfte, dann braucht es Organisationen, die diese Superkräfte zu entfesseln verstehen. Eine Kultur der Menschlichkeit schafft die dafür notwendigen Rahmenbedingungen. So wird aus einem netten Add-On ein klarer Wettbewerbsvorteil, ja sogar eine Vorbedingung für das dauerhafte Überleben von Organisationen.
Agilität ist kein Selbstzweck, auch keine Modeerscheinung, sondern die Antwort auf den Umgang mit der gestiegenen Komplexität. Unternehmen müssen agiler werden, wenn sie langfristig am Markt bestehen wollen. Aber: Derzeit geht man davon aus, dass die Hälfte der agilen Transformationen scheitern. In Literatur und Wissenschaft sind die Gründe hierfür klar: Agile Transformation gelingt also nicht ohne gleichzeitige Kulturtransformation
Kulturentwicklung ist Chef- und Chefinnen-Sache und muss als strategische Aufgabe betrachtet werden. Das Problem: Kultur lässt sich nicht verordnen.Tatsächlich ist die Organisationskultur wie ein scheues Reh, das sich schwer (er-)fassen lässt. Deshalb brauchen wir eine besondere Sprache und Konzepte, mit denen wir uns der Kultur nähern können.Die Begriffe Werte, Mindset und Haltung spielen dabei eine wichtige Rolle. Aber: Sie werden meist willkürlich und wenig präzise verwendet, was zu weiterer Verwirrung und Frustration führt.Wir bieten mit dem Haltungsentwicklungsmodell ein praxiserprobtes Werkzeug, um die bestehenden individuellen und kollektiven Werte, Mindsets und Haltungen besprechbar zu machen. Dies wird als Ansatzpunkt genommen für eine schrittweise Kulturentwicklung.
Viele Kulturprozesse beginnen bei der Definition von Soll-Werten, die häufig in aufwendigen Prozessen erarbeitet werden. In unserem Buch erfahren Sie, wieso wir von dieser Idee abraten und warum es sinnvoller ist, dort anzufangen, wo sie stehen.
Werte sind immer wertvoll. Kulturentwicklung sollte dort beginnen, wo Sie als Organisation stehen.Nur wenn diese Basis stimmt, wenn die Organisation im Reinen ist mit dem, wo sie heute steht, kann eine gesunde, organische Entwicklung darauf aufbauen.
Diese Herangehensweise sorgt für deutlich weniger Ressourceneinsatz, deutlich weniger Frust und für mehr Wirksamkeit im Heute (und im Morgen).
Jetzt wird es konkret. Wir beschreiben detailliert das Vorgehen, benennen die Entscheidungen, die es zu treffen gilt, wenn sich eine Organisation auf den Weg der Kulturentwicklung machen möchte, welche Hindernisse und Fallstricke sie erwartet und wie Gefahren umschifft werden können.
Zudem erhalten die Leserinnen und Leser Detailinformationen zu den sieben Teilkulturen, die eine Kultur der Menschlichkeit ausmachen.
Ein Fragebogen für die Standortbestimmung der Teikluturen bildet die Ausgangsbasis. Darauf aufbauend erklären wir detailliert, welche Schritte wichtig sind für eine Weiterentwicklung einer jeweiligen Teil-Kultur.Vielfältiger downloadbarer Content, konkrete Fragen für Meetings, sofort umsetzbare Vorschläge für z. B. eine Prozessarchitektur oder Gremienstruktur unterstützen Sie entlang des gesamten Weges.
Zum Schluss ein Wort zu Widerständen: In jedem (!) Entwicklungsprozess gibt es Probleme, Krisen und Widerstände. Auftretende Widerstände in einem Changeprozess bedeuten zunächst einmal: Veränderungsimpulse sind in der Organisation angekommen. Das ist ein gutes Zeichen. Betrachten Sie Widerstände als ein unfreundliches Kontaktangebot. Gehen Sie in den Dialog und wertschätzen Sie die anderen Sichtweisen. Aber machen Sie klar: Eine rein negative und destruktive Haltung hat keinen Platz in Ihrer Organisation.
Dr. Bernd Schmid, Gründer und Leitfigur des Instituts für Systemische Beratung (isb-GmbH, Wiesloch) und der Schmid-Stiftung
Was sollte der Sinn des Wirtschaftens sein, wenn nicht, das Leben der Menschen reich zu machen. Wirtschaften sollte also eine dienende Funktion haben, sollte Ressourcen so zueinander fügen, dass Mehrwert entsteht. Wirtschaften darf nicht heissen, sich durch Ausbeutung zu bereichern und so Leben und Möglichkeiten anderer letztlich zu mindern. Die Welt ist global an einem Scheidepunkt angelangt. Dies erfordert unbedingt, über unsere Lebensform und damit unser Wirtschaften fundamental neu nachzudenken.
Wirtschaftliche Zukunft wird mehr menschlich sein oder scheitern.
Und es soll uns beim Wirtschaften gut gehen. Arbeitsleben ist auch Leben und oft entscheidend wertvoll. Selbstwirksamkeit ist für menschliches Glück essenziell, und selbstverständlich sollten wir für unser Wirken angemessen belohnt werden. Doch sollten wir immer wieder neu fragen, was wirklich unserem Wirken zuzurechnen ist, welchen Anteil des Mehrwerts wir als Lohn zurecht reklamieren dürfen und was allen zugutekommen sollte.
Wirtschaften ist daher immer auch eine Kulturfrage wie umgekehrt Kultur nicht ohne erfolgreiches Wirtschaften möglich ist.
Es gehört zur wirtschaftlichen Kompetenz, effizient und effektiv zu handeln, aber auch immer wieder neu zu prüfen, was und wie bewirtschaftet werden muss, um reale Lebensverhältnisse aller zu verbessern.
Das vorliegende Buch orientiert uns auf die Frage, was eine Kultur der Menschlichkeit umfasst, und zeigt in vielen Facetten, welche Werte und Haltungen wir dafür entwickeln, mit welcher Sprache wir sprechen können und welche Konzepte und Vorgehensweisen für das tägliche Tun in diesem Sinne nützlich sind.
Alles ist von konkreter Erfahrung getragen und so gefasst, dass damit konkret wirtschaftlicher Alltag reflektiert und transformiert werden kann.
Sich daran zu orientieren und gemeinsam mit anderen Gestaltenden heutige Gewohnheiten zu transformieren und Neues zu wagen, stärkt menschliches Wirtschaften und die eigene Genugtuung, sich menschlicher Verantwortung zu stellen.